26.02.2010, 20:02
Im Tierheim warten Katzen, die ihr Zuhause verloren haben, auf eine neue Chance. Diejenigen, die sehr jung, sehr hübsch, sehr selbstbewusst sind, überzeugen Besucher sehr schnell von sich. Doch die Katzen, die still im Hintergrund warten, sind alles andere als zweite Wahl.
Stellen Sie sich vor, Sie kommen nach Hause, aber Ihr Schlüssel passt nicht mehr. Ihre Familie, alles was in Ihrem Leben wichtig war, ist weg. Sie stehen vor dem totalen Nichts.....Wären Sie jetzt in der Stimmung, erfolgreich ein Bewerbungsgespräch um einen wichtigen Job zu führen?
Genau in dieser Situation aber befinden sich Katzen im Tierheim. Die wenigsten Tiere dort werden von einem liebevollen Besitzer gebracht, der vergeblich versucht hat, die Trennung zu vermeiden. Fundkatzen überwiegen – zurückgelassene, brutal ausgesetzt Tiere, denen der Schock und die Angst nach dem Erlebten tief in den Knochen sitzen.
Das Tierheim ist eine Ausnahmesituation
Mit einem verständnisvollen Menschen an ihrer Seite, in einer Umgebung, die das Gefühl von Geborgenheit vermittelt, kommt eine Katze über diese Erfahrung hinweg. Doch ein Tierheim ist, bei aller Mühe der Pfleger, dafür kaum der geeignete Ort. Dazu sind dort zu viele Tiere auf engem Raum, zu viel Stress, zu viele Gerüche und Geräusche. Für viele Katzen dauert ihr Alptraum im Tierheim immer noch an. (Das ist durch die Messung von Stresshormonen im Blut inzwischen auch wissenschaftlich bewiesen) Sie verkriechen sich, versuchen sich „unsichtbar“ zu machen. Viele retten sich, indem sie sich ganz in sich selbst zurückziehen, die anderen Katzen und vor allem all die fremden Menschen, die laufend vor ihnen stehen, einfach nicht zur Kenntnis nehmen. Dummeweise sollen sie genau mit diesen Menschen ein „Bewerbungsgespräch“ über eine mögliche Adoption führen...
Schauen Sie auch nach den „Aschenputteln“
Der Mensch, auf der Suche nach einer schnurrenden Lebensgefährtin, hat vor der Tierheimtür vielleicht noch klare Vorstellungen, was für eine Katze er sucht – um sie hinter der Tür sehr schnell zu vergessen. Da sind die Katzenwelpen, die mit geballtem Baby-Charme auf den Besucher zustürzen und ihn (fast immer) sehr schnell um die kleine Pfote wickeln. Bei den älteren Tieren drängen sich die Selbstbewussten, die Dominanten, in den Vordergrund. Sie sehen ihre Chance und nutzen sie konsequent. Sie schmeicheln um die Beine, wollen auf den Arm und schnurren „Hol mich hier raus“ in allen Tonlagen, weil sie wissen, dass ein entzückter Besucher ihr Passierschein in ein neues Leben sein kann. Die Schüchternen, die Sensiblen, die Älteren, die seelisch Verletzten, die sich nicht perfekt als Traumkatze präsentieren können, haben dagegen schlechte Karten. Damit Sie aber wirklich ihre ganz persönliche Traumkatze im Tierheim finden, sollten Sie sich an diese Regeln halten:
Überlegen Sie vorher, welche Katze in Ihr Leben passt und was Sie ihr bieten können.
Setzen Sie sich nicht unter Druck, nach dem Motto „Heute Vormittag gehe ich ins Tierheim und hole mir eine Katze“.
Nehmen Sie sich im Tierheim Zeit die Katzen zu beobachten und kennenzulernen.
Lassen Sie sich nicht gleich von der ersten selbstbewussten Katze, die sich herandrängt, „überzeugen“.
Schauen Sie sich besonders die zurückhaltenden Katzen im Hintergrund an. Kommen Sie notfalls mehrmals – sie könnten sonst eventuell den Fund Ihres Lebens verpassen.
Quelle: Jutta Aurahs
26.02.2010, 20:38
Der Text spricht mir sowas von aus dem Herzen...........
Danke
26.02.2010, 21:14
Der Text ist wirklich toll
Das sollten sich Besucher im Tierheim vorher mal durch lesen.
26.02.2010, 21:34
Ach, das erinnert mich an meinen letzten Versuch, eine Katze aus dem TH zu adoptieren.
Letztendlich haben wir Bandit von privat geholt.
26.02.2010, 22:08
Ein sehr guter Text.
Das sollte sich weit verbreiten... den TH Besuchern vorab gegeben werden...
Günes (von privat, nicht TH) war auch so eine Katze, die sich unsichtbar gemacht hat
Wenn ich dran denke, wie sie vor mir weggelaufen ist.
Und jetzt ist sie die innigste Schmuserin..
26.02.2010, 22:32
Ein klasse Text. Den solle man wirklich jedem TH-Besucher in die Hand drücken.... und die Leute dann erstmal wieder wegschicken, zum Drüber-Schlafen
27.02.2010, 08:35
sehr schöner text
...
und genau so bin ich zu meinen tieren gekommen...
mein hund hat sich versteckt alle anderen kamen mir freudig endgegen...
oder nun auch honey alle katzen konnte ich sehen anfassen und die haben kontakt mit mir aufgenommen.
honey lag pennent in einer höhle ....
ich liebe genau die tiere die eben nicht kommen und vieleicht eine schweren start haben aber ich habe noch nie in schöner augen geschaut wenn sie nach monaten endlich doch angekommen sind
27.02.2010, 09:44
Die Rasselbande besteht ausschließlich aus "übriggebliebenen" Tieren.... denen, die niemand wollte.... Bastet und Baghira wollte niemand haben, weil die anderen aus dem Wurf hübscher waren, Merlin wollte keiner, weil er so ein dicker Brummer war und gar nicht aussah wie ein Welpe, Filou hat jemand "weggeschmissen"..... Na, und das außer euch niemand das Smiley genommen hätte, das wißt ihr ja selber.....
27.02.2010, 11:24
Merlina hat geschrieben:.... Na, und das außer euch niemand das Smiley genommen hätte, das wißt ihr ja selber.....
Aber das Smiley hätte hier
jeder genommen
27.02.2010, 11:43
Aber das Smiley KONNTE hier keiner nehmen, war ja überall schon voll
Drum isses nu hier
27.02.2010, 14:35
wieso denk ich bei der überschrift immer
Nimm mich mit
kapitän
auf die reise